Искусство как вид знания. Избранные труды по философии культуры

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S. 70. Der mechanisch erzeugte KJang als Empfindungseinheit ist Teilerscheinung eines primar physikalisch empfindenen Weltbildes. Es beruht auf der Empflndung der Naturkrafte als der Ursachen alles Erscheinungs-haften. Nicht mehr der Mensch ist das MaB der Dinge, sondern durch die Natur sind die schaffenden Krafte gegeben. Kunste, Philosophie und Wissenschaften gestalten und erforschen das Spiel und die Gesetzlichkeit dieser Naturkrafte. Alles Geschehen wird empfunden als Geschehen in der Bewegungssphare der physikalischen Welt: im Raume. Die Mathematik wird zur Wissenschaft von den Gesetzen der Krafte im Raum, zur Lehre von der Gravitation und der Dynamik.

Механически произведенный звук как чувственное единство -часть изначально физически переживаемой картины мира. Основа­ние ее - силы природы, ощущаемые как причины всех явлений. Мера вещей больше не человек, но творящие силы, данные при­родой. Искусства, философия и науки воссоздают и исследуют игру и закономерность этих природных сил. Все происходящее ощущается как событие в сфере движения физического мира - в пространстве. Математика становится наукой о законах действу­ющих в пространстве сил, учением и притяжении и динамике.

S. 71. Es bedeutet demnach eine Verkennung der wirklichen Gegeben-heiten, werm behauptet wird, die Musik musse sich ihr Material erst schaffen und habe, im Gegensatz zu anderen Kunsten, kein Vorbild der Form-gestaltung in der Welt der Erscheinungen. Dieser Irrtum beruht auf verauBerlichender Mifideutung der Tatsache, daB Material und Formungsbe-dingungen der Musik allerdings nicht in der Erscheinungswelt des Sichtbaren gegeben, daher auch der anschaulichen BegrifTserfassung nicht zuganglich sind. Das Unsichtbare ist aber nicht deswegen ein AuBernaturliches, AuBererscheinungshaftes, weil es den Wahrnehmungbedingungen des Auges entzogen ist. Die Welt der musikahschen Formerscheinungen ist geradeso naturhafl bedingt, wie die der bildenden Kunst und der Dichtung. Das

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Material der Musik ist gegeben durch die beiden Phanomene des physio-logischen und des physikalischen KJanges. Beider Entfaltung zu Formerschei-nungen ergibt sich:

1) aus der Gesetzlichkeit physiologischer Naturkrafte. Sie fiihrt zur Gestaltung des lebendigen Klanges in organisch gegliederten Zeitemp-findungsgebilden;

2) aus der physikalischer Naturkrafte. Sie fuhrt zur Gestaltung des instrumentalen Klanges in mechanisch gegliederten Raumempfin-dungsgebilden.

An diese Gesetzlichkeit der Erscheinungsbildung ist jede Musik gebunden. Sie bedeuten fur sie das gleiche, wie die Normen des Sichtbaren ffir den Bildner, die des Begriffslebens fur den Dichter. Der Wechsel vom einer zum anderen ist kulturell soziologisch bedingt und auBert sich als Metamorphose der Empfindungen.

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