Искусство как вид знания. Избранные труды по философии культуры

Страница: 1 ... 496497498499500501502503504505506 ... 622

Gleichwohl nennt Simmel noch einen dritten Weg, der iiber die beiden erstgenannten hinausfiihrt.

Die analytische Behandlung der einzelnen Bestimmungen des Kunstwerks und seines Aufgenommenwerdens bleibt vor der schopferischen und vor der aufliehmenden Erlebniseinheit stehen. Hinterihraberbeginnt die philosophische Betrachtung. Sie setzt das Ganze des Kunstwerks, als Dasein und Erlebnis, voraus und sucht es in die ganze Weite der seelischen Bewegtheit, in die Hohe der B^rifflichkeit, in die Tiefe der weltgeschichtlichen Gegensalze einzustellen.

Simmel fand in Rembrandt einen besonders gunstigen Fall zur Losung dieser Aufgabe. Aber er verschwieg die Gefahren seines Untemehmens nicht. Die philosophischen Weiterfuhrungen gehen von dem Erleben des

1

Kunstwerks aus. Dieses Erlebnis ist mit objektiver Eindeutigkcit nicht festzulegen. Es wird nicht von zufalliger Willkur bestimmt, aber von einer immerhin individuellen Gerichtetheit, die den philosophischen Linien von ihm aus mannigfaltige Richtungen weist. Von jeder Gruppe solcher Unien konne man, sagt Simmel, beanspruchen, dafl sic zu letzten Entscheidungen flihre, aber keine darf beanspruchen, wirklich zu den letzten Entscheidungen zu fiihren.

Gewifl hat Simmel in seiner Ergrundung der Kunst Rembrandts mehr als nur Vcrmutungen personJicher Farbung vorgebracht. Allein auch wenn er es nicht ausdrucklich zugabe, sicher ware doch, daU der dritte, der philosophische Weg allen Gefahren personlicher Deutung ausgesetzt bleibt. Jedcr Versuch, zu vertiefter Erfassung des Kunstwerks anzuleiten, darf sich diesen dritten Weg wie eine letzte und hochste Aufgabe ausdenken. Aber auch er ist nur zu beschreiten, wenn vorher die beiden andern Wcge zuruckgelegt sind. Ehe die Hypothesen gewagt werden, zu denen der dritte Weg hinleitet, rnuB der festere Boden gewonnen sein, der auf den beiden ersten Wegen sich erreichen laflt». Цит. по: Walzel 0. Gehalt und Gestalt im Kunstwerk des Dichters. Brl., 1923. S. 27-28. -В своей книге о Рембрандте (Лейпциг, 1916) Зиммель очень верно замечает, что оба этих пути не приводят к достижению полного понимания художественного произведения и его психологическо­го воздействия. Ни историческая последовательность, ни эстетичес­кая одновременность рассмотрения не соответствуют созданному раз навсегда произведению искусства. Анализ в обоих отмеченных нами направлениях не схватывает творческого единства, не впол­не адекватен он и тому воздействию, которое оказывает художе­ственное произведение. Художественное переживание, как таковое, не ухватывается.

— 501 —
Страница: 1 ... 496497498499500501502503504505506 ... 622